Georg Wötzer ist ein Komponist von zeitgenössischer Experten-Musik des ausgehenden 20. und beginnenden 21. Jahrhunderts aus Deutschland. Er komponiert für den Konzertsaal, die Kirche, die Synagoge sowie das Theater. Seine Kompositionstechnik verwendet Mittel sowohl tonaler als auch nicht-tonaler Musik sowie ausgiebig musikalisch-elektronische Anwendungen auf der Basis algorithmischer Verfahren. Die Mehrzahl seiner Stücke kombiniert Live-gespielte Musik mit elektronischer Zuspielung oder Live-Elektronik. Jedoch gibt es sowohl Stücke ohne elektronische Zuspielung als auch ein reines Musik-Video.
Zentrum der Kompositionstechnik ist die musikalische ‚Gestalt‘, ihre formale Struktur und ihr emotionaler Ausdruck. Die Abfolge der ‚Gestalten‘ ergibt sich aus ihrem auf einander Reagieren. Dazwischen liegen formal und emotional vermittelnde Übergänge. Die ‚Geschichte‘, die so erzählt wird, kreist implizit oder explizit um die jüngere deutsche Vergangenheit, um die Verbrechen und das Unheil der Nazi-Diktatur. Daher spielt jüdisch-liturgische Musik eine besondere Rolle. Durch die Einbeziehung des elektronischen Mediums weitet sich indes die Stilistik zur Polystilistik: alles Klingende ist gleichberechtigt und erlaubt, wenn es die Musik interessanter macht.
Das eigentliche Grundthema aller Stücke ist daher die Freiheit. Georg Wötzer’s Musik ist ein Appell, sie zu bewahren und zu verteidigen.